Verhalten bei Gewitter am Klettersteig
Alpine Blitzunfälle in den Alpen
Eine Untersuchung zwischen 2006 und 2014 in den Bergen Österreichs ergab, dass in diesem Zeitraum 64 Personen vom Blitz getroffen worden sind. Zum Glück überlebten den Blitzschlag 94% der Blitzverunfallten.
Die Wahrscheinlichkeit von einem Blitz getroffen zu werden, steigt in den Sommermonaten - vor allem am späten Nachmittag - an.
Kletterer, Bergsteiger und Wanderer wurden am häufigsten vom Blitz getroffen. Dabei starben vier Menschen: zwei Jäger, ein Forstarbeiter und ein Bergsteiger.
Durch eine bessere Aufklärung und Präventivmaßnahmen wären die meisten Blitzunfälle in Österreichs Bergen vermeidbar gewesen.
Sorgfältige Tourenvorbereitung
Bei sorgfältiger Tourenplanung unter Einbezug des Wetterberichtes und aufmerksamer Beobachtung der Wetterentwicklung, kannst du bei entsprechenden Vorzeichen rechtzeitig reagieren und umkehren. Besonders aufpassen sollte man bei hoher Gewitterwahrscheinlichkeit, bei schwüler, feuchter Luft und Dunst am Morgen, sowie bei rascher Entwicklung großer Quellwolken.
Alarmzeichen
Große auftürmende Gewitterwolken mit dunkler Basis, kürzer werdender Abstand zwischen Blitz und Donner (unter 30 Sek), böig auffrischender Wind, einsetzender Niederschlag, Graupelschauer, elektrische Auflandung / Aufstehen der Haare, Surren von Metallgegenständen, sichtbare Funkentladung (Elmsfeuer).
Verhalten bei Gewitter
Wenn möglich sofort Gipfel, Grate und exponierte Geländepunkte verlassen. Alleinstehende Bäume, Drahtseile, Liftstützen und Wasserläufe meiden. Metallgegenstände am Körper in sicherer Entfernung ablegen. An Felswänden und in Höhlen auf genügend Abstand zu den Wänden achten (min. 2 Meter). Ist das Gewitter direkt über dir: Kauerstellung einnehmen, dich an einem absturzsicheren Platz auf eine isolierende Unterlage (z.B. Rucksack) setzen und möglichst wenig Bodenfläche berühren (Füße eng geschlossen halten).
Erste Hilfe bei Blitzschlag
Blitzopfer schnell, aber vorsichtig, aus dem Gefahrenbereich evakuieren, denn Blitze können zweimal am selben Ort einschlagen. Einsatz lebensrettender Sofortmaßnahmen.
- Bewusstlosigkeit: stabile Seitenlage, Vitalfunktion überwachen, vor Auskühlung schützen.
- Volles Bewusstsein: flache Lagerung, gut zureden, permanent beobachten.
- Schockanzeichen: Schockbekämpfung. Versorgung der Brandwunden. Immer, auch bei „scheinbar“ folgefreiem Ausgang, rasche Weiterbehandlung im Krankenhaus.
TIPP: Vor einem Gewitter schützt man sich am besten durch eine penible und sorgfältige Tourenplanung unter Einbezug des Wetterberichts. Rechtzeitiges Umdrehen ist in den Bergen die beste Prävention.